Eine besondere Harmonika für die Spezialisten
Unsere Tonkammer-Instrumente mit ihrem besonders weichen und tragfähigen Klang eignen sich besonders zum Zusammenspiel mit Saitenmusik-Instrumenten. Ein weiterer Anwendungsbereich ist das Spiel im Harmonika-Duo:
Während eine normale Harmonika führend die Melodie spielt und für Schwung und den Harmonika-typischen Klang sorgt, kann die Tonkammer mit ihrem sehr klar definierten Ton die Begleitung übernehmen, musikalische Einwürfe oder Gegenmelodien bringen. Durch den Unterschied in der Klangfarbe der beiden Instrumente entsteht ein sehr schön transparenter Zusammenklang.
Solistisch gespielt klingen langsame, getragene Stücke in tiefer Lage auf der Tonkammer besonders gut. Sie wird gerne in Kirchenräumen eingesetzt, wo sie bei guter Akustik einen ganz besonderen Klang entfaltet.
Bauart
Beim zweichörigen Tonkammer-Modell ist einer der beiden Chöre in einem Schacht, der eigentlichen Tonkammer, eingebaut. In diesen Schacht wird der Ton zunächst abgegeben und erst indirekt gelangt er an die Umgebungsluft. In diesem Hohlraum bildet sich eine stehende Welle. Der Frequenzbereich von 500 bis 1000 Hz wird selektiv verstärkt, was einen sehr vollen, tragenden Ton ergibt. Die Tonkammer-Mechanik, die beide Klappen sehr exakt synchron bewegen muss, ist in der Herstellung um vieles aufwändiger als eine normale Harmonika-Mechanik.Arbeitsaufwand
Auch das Fertigstimmen der eingebauten Stimmzungen erfordert mehr Zeit, weil jedes Mal wenn an den Stimmen im Tonkammerschacht gearbeitet wird, die Stimmstöcke ausgebaut werden müssen. Die Tonkammerbauweise (Italienisch: Cassotto) wird sonst nur bei teuren Solisten-Akkordeons angewandt.